Das erwartet Sie
Eintritt frei – 365 Tage im Jahr – das ist der Tierpark Olderdissen. Rund 450 Tiere leben hier – 35 Säugetierarten, 42 Vogelarten und drei Fischarten.
Von der Maus bis hin zum Bären – im Tierpark Olderdissen leben viele unterschiedliche Tiere. Was sie aber vereint: fast alle sind „von hier wech“ (ostwestfälisch für „sie sind von hier“) – zumindest waren sie es mal. Darum steht auch immer noch das Wörtchen „Heimat“ im Tierparknamen.
Exotische Zootiere? Fehlanzeige. Dafür aber viele Tiere, die sich hier zu Hause fühlen wie Wölfe, Gämsen, Alpenmurmeltiere oder Fischotter. Die Anlagen entsprechen den neuesten zoologischen Erkenntnissen in Sachen artgerechter Haltung.
Einige Tierpark-Tiere sind irgendwann gekommen und geblieben – auch ohne Zäune. Die freilebenden Störche oder Reiher haben den Tierpark als ihren Lebensmittelpunkt auserkoren. Und die Alpen-Murmeltiere betrachten den gesamten Tierpark als ihr Revier.
Der Heimat-Tierpark Olderdissen ist weitläufig. Er liegt in einem etwa 16 Hektar großen Gelände mitten im Teutoburger Wald. Vom Wald direkt hinein in den Park – das macht diesen Tierpark so besonders.
Bauarbeiten rund um den ehemaligen Tierparkshop
Der Bereich ist vorerst gesperrt. Es kann zu Einschränkungen für die Besucher*innen kommen. Wir bitten etwaige Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und freuen uns darauf Ihnen nach Abschluss der Bauarbeiten ein modernes Begegnungshaus Olderdissen – Tier, Wald, Umwelt und eine überarbeitete Ausstellung samt Shop präsentieren zu dürfen. Der neue Standort des Shops befindet sich direkt gegenüber dem Meierhof in der alten Traktorscheune. Die Neueröffnung ist für Sommer 2025 geplant.
Hinweise
- Ihr Hund ist im Tierpark ebenfalls willkommen. Führen Sie ihn bitte an der kurzen Leine. Andere Tiere sind nicht zugelassen.
- Fahrräder, Roller, E-Scooter, Skateboards usw. können Sie nicht mit hineinnehmen.
- Bitte halten Sie sich an das Fütterungsverbot und verfüttern sie insbesondere kein mitgebrachtes Futter an die Tiere.
Neuigkeiten aus Olderdissen
15. Juli 2025
Der Frühsommer gehört den Vögeln, die sich in dieser Jahreszeit vermehren und aufwachsen. „Aktuell können wir im Heimat-Tierpark Olderdissen zwei ganz besonders schöne Zuchterfolge verzeichnen, die die sich in ihrer Jugendentwicklung aber sehr unterscheiden: Schwarzer Milan und Rebhuhn“, berichtet Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler.
Schwarzer Milan: der Nesthocker
Ein Nesthocker – das heißt beim Schlupf aus dem Ei weitgehend unselbstständig – ist das Küken des Schwarzen Milans (Milvus migrans) gewesen. „Aus der Vergangenheit wussten wir, dass unsere Schwarzen Milane eher unzuverlässig Brütende sind. Daher wurde dieses Jahr das Ei aus dem Nest entnommen und in die Brutmaschine verbracht“, erklärt Tierparkleiter Ibler. In einer Brutmaschine lagern die Eier bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit bis zum Ausschlüpfen des Jungvogels. Im Mai schlüpfte in Olderdissen ein Jungvogel, der aber ohne Eltern und in Betreuung durch die Tierpflegeschaft aufwuchs.
Milane sind recht große Greifvögel, größer als Bussarde, mit recht schwachen Schnäbeln und Fängen. Sie leben in der Natur von Kleintieren oder jagen anderen die Beute ab. Die in Deutschland wildlebenden Milane sind Zugvögel und überwintern in Westafrika.
Das Rebhuhn: die Nestflüchter
Auch bei den Europäischen Rebhühner (Perdix perdix) wächst wieder ein ganzer Schwung an Jungvögeln heran. „So viele, dass man sie kaum zählen kann. Anfangs waren sie so klein, dass sie noch durch die Maschen des Geheges gepasst haben“, erzählt der Tierparkleiter.
Rebhühner sind ganz besonders liebenswerte Hühnervögel und in unserer Landschaft leider selten geworden, da sie kleinteilige Offenlandschaften brauchen. Der ursprüngliche Lebensraum sind Heide- und Steppenlandschaften Europas und Asiens. Hier ernährt sich das Rebhuhn von Sämereien, Wildkräutern und Getreidekörnern. Insekten, die besonders proteinreich sind, werden gerade während der Brutzeit gerne gefressen und an die Küken verfüttert. „Um die Jungen führen zu können, darf der Bewuchs allerdings nicht dicht sein, was auf unseren heutigen Getreideanbauflächen ein Problem darstellt“, erläutert der Tierparkleiter und Biologe. „Zudem werden in der intensiv genutzten Agrarlandschaft Feldraine und Wegränder – die Standorte samentragender Wildkräuter – immer häufiger untergeackert. Leider hat auch die Insektenbekämpfung in der Landwirtschaft einen schlechten Einfluss auf die Rebhühner“, bedauert Ibler.
Die Balz der Rebhühner ist im Frühjahr von ca. 20 bis 21 Uhr und damit oft die letzte Vogelstimme, die in der Feldflur zu hören ist. Die Brutzeit des Rebhuhnes ist von Mitte April bis Juli mit Schwerpunkt im Mai; ein Gelege umfasst 8-24 Eier; Brutdauer sind etwa ca. 25 Tage. Die flache Nestmulde am Boden, in der die Eier abgelegt werden, ist schwer zu entdecken. Die Jungvögel bilden zusammen mit den Eltern einen Verbund, der umgangssprachlich „Kette“ genannt wird. Bis über den Winter bleibt der Familienverband zusammen.
Die Rebhühner in Olderdissen befinden sich in einer der großen Anlagen der Volierenreihe. „Am vergangenen Wochenende haben bereits zahlreiche Besucherinnen und Besucher das Verhalten das Tiere beobachten können. Das zeigt deutlich, dass auch die kleinen und unscheinbaren Tiere Stars sind und Aufmerksamkeit erwecken“, freut sich Ibler.

10. Juli 2025
Immer wieder Neues – das trifft im besonderen Maße auf den Tierpark Olderdissen zu. Nach gut einem Jahr Planungs- und Bauzeit kann nun die neue Eulenvoliere offiziell eröffnet werden. „Mit dem neuen Eulenwald ist der Tierpark um eine weitere Attraktion reicher, die hoffentlich viel Wissen über Eulen vermitteln wird und die Menschen für Eulen begeistert. Damit wollen wir für den Schutz in unserer Natur- und Kulturlandschaft sensibilisieren“, sagt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. Sein Tipp ist deshalb: „Die langen Öffnungszeiten im Sommer abends bis 22 Uhr sind gerade gut geeignet, solche abend- und nachtaktiven Tiere besuchen und beobachten zu können.“
Bereits seit den 1960er Jahren befand sich an der Stelle eine größere Vogelvoliere, damals noch als „Fasanerie“ bezeichnet. In den 1980er Jahren erfolgte schließlich die Unterbringung von Eulen. Der neue „Eulenwald“ wurde nun auf dem Grundriss der alten Anlage erbaut. Nötig war der Neubau, weil mit den Jahren der Zahn der Zeit sichtlich an der Anlage genagt hatte.
„Die Verwendung von Holz bringt die regelmäßige Erneuerung der Anlagen mit sich“, erläutert Herbert Linnemann, Abteilungsleiter Forsten/Tierpark im Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld (UWB). „Da aber ständig neue Erkenntnisse berücksichtigt werden können, ist dies notwendige Erneuerung kein Manko, sondern vielmehr die Stärke des Tierparks“, ergänzt Tierparkleiter Ibler.
Die alte Anlage umfasste ursprünglich drei Abteile, jetzt sind es noch zwei, dafür größere Abschnitte. Es gibt einen besonderen Eingang zu der Anlage, damit man beim Besuch einen schönen Einblick erhält. Hier kann man sich auch bei einem Regenschauer unterstellen und auf einer Bank verweilen.
Als Architekt der Anlage konnte – wie bereits bei anderen Bauvorhaben im Tierpark – Andreas Offelnotto beauftragt werden. Die Ausführung der Gewerke erfolgte größtenteils in Eigenleistung. Für die Zimmererarbeiten konnte ein regionaler Meisterfachbetrieb gewonnen werden. Die lebensgerechte Innenausgestaltung diente darüber hinaus als Projekt für die Auszubildenden, die unter Anleitung erfahrener Fachkräfte mitwirkten.
Die tierischen Bewohner
Alle Vögel durften sich bereits etwas mehr als zwei Wochen im neuen Eulenwald eingewöhnen. Nach und nach wurden die Eulen umgesetzt und ihnen die notwendige Eingewöhnungszeit in ihrer neuen Heimat gewährt.
Aus dem Tierpark Ströhen traf am 26. Juni ein männlicher Habichtskauz ein – zur Komplettierung des Paares. Da der Hahn aber ein Jährling ist, wird eine erfolgreiche Nachzucht noch Geduld brauchen. Habichtskäuze sind in Deutschland sehr selten, teilweise sogar ausgestorben. In Süddeutschland laufen zwei Wiederauswilderungsprogramme. Im Teutoburger Wald gibt es hin und wieder Nachweise auf einzelne Vögel dieser Art.
Neben den Habichtskäuzen – der nach dem Uhu zweitgrößten einheimischen Eulenart – ziehen in das zweite Abteil Schleiereulen und Waldkäuze ein. Auch die Goldfasanen ziehen aus dem Hühnerhaus wieder nach oben. Die Schleiereulen hatten sogar Nachwuchs.
Gelebtes bürgerschaftliches Engagement
Für die Neuanlage engagierten sich zahlreiche Menschen, denen der Tierpark sehr am Herzen liegt mit großen Geldspenden, aus denen die Anlage letztendlich komplett finanziert werden konnte. „Wir bedanken uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die den Neubau von Anlagen in dieser Form überhaupt erst möglich machen“, hebt Dr. Clemens Pues, Kaufmännischer Betriebsleiter des UWB, hervor.
Die Horst-und-Jutta-Beckert-Stiftung stellte die Summe von 50.000 € zur Verfügung.
Norbert Fredrich, verstorbener Eulenliebhaber und -züchter aus Detmold, hat bereits zu Lebzeiten eine große Summe gegeben. Zudem konnte eine große Summe aus dem Vermächtnis Fredrichs verwendet werden. „Wir werden Herrn Fredrich ein ehrendes Andenken bewahren“, versichert Tierparkleiter Ibler.
Die Firma Westhoff unterstützte mit rund 25.000 €. Chris Becker spendete 10.000 €. Viele weitere Zuwendungen im Bereich zwischen 1.000 und 2.000 € sind ebenfalls für den Bau verwendet worden.
Dem Tierpark liegen Eulen am Herzen
Aber auch hinter den Kulissen setzt sich der Tierpark für die „Nachtgreifvögel“ ein: In Olderdissen gibt es eine Auffangstation für verunfallte Eulen und Greifvögel. Diese – und nur diese Tiere – nimmt der Tierpark in der Auffangstation auf, um sie nach Möglichkeit wieder gesund zu pflegen und dann in die Natur zu entlassen.

3. Juni 2025
Jährliche Setzzeit beginnt im Tierpark Olderdissen
Wildlebende Huftiere kriegen in unseren Breiten ihre Jungtiere meist zu bestimmten Zeiten im Jahr: nämlich ab Ende Mai. Pünktlich hierzu kam vor einer Woche im Tierpark Olderdissen das erste Jungtier bei den Alpengämsen (Rupicapra rupicapra) auf die Welt. „Es lässt sich mittlerweile schon sehr gut beobachten“, berichtet Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler vom Bielefelder Umweltbetrieb. „Noch wissen wir nicht, ob die junge Gämse ein Männchen oder Weibchen ist, das werden wir aber in den nächsten Tagen sehen.“ Die Tierpfleger*innen erwarten außerdem weiteren Nachwuchs bei den Gämsen, aber auch bei Rothirschen, Damhirschen und Sikahirschen.
Seit über einem Monat hat auch die sogenannte „Grassaison“ im Tierpark begonnen. Das heißt, zur Fütterung steht den Huftieren frisches Gras von den Tierpark-eigenen Wiesen zur Verfügung. Frisches Gras im Frühjahr ist noch besonders reich an Eiweißstoffen und enthält weniger schwer verdauliche Gerüstsubstanzen. Das frische Gras wird umgesetzt in Milch, wovon wieder die Jungtiere profitieren. Die Setzzeit steht somit in direktem Zusammenhang mit der Wachstumszeit des Grases.
Übrigens: Bei den Rothirschen – und nur da – darf mit dem Tierpark-eigenen Gras durch die Besucherinnen und Besucher gefüttert werden. Ansonsten gilt Fütterungsverbot im Tierpark: Die Gesundheit der Tiere dankt es!

9. Mai 2025
Rechtzeitig zum Frühjahresbeginn ist eine weitere interessante Vogelart in den Bestand des Heimat-Tierpark Olderdissen aufgenommen worden: die Marmelente (Marmaronetta angustirostris). Der Bielefelder Tierpark konnte ein Pärchen aus dem Opel-Zoo Kronberg im Taunus übernehmen. Der Opel-Zoo war bereits an einem Wiederauswilderungsprogramm mit zoogeborenen Tieren auf Mallorca beteiligt.
Eingezogen sind die zwei Marmelenten in die Strandvoliere, die im April 2023 offiziell eingeweiht worden war. „In den letzten zwei Jahren haben die bisherigen Bewohnerinnen und Bewohner ihre neue Anlage sehr gut angenommen“, berichtet der Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. Nur behutsam wurden neue Tiere hier untergebracht. Außerdem ist die Vegetation seitdem gut gewachsen, so dass sich Rückzugs- und Ruheräume entwickelt haben. „Für die zweite Brutsaison erhoffen wir uns Nachwuchs – aber das sind im wahrsten Sinne des Wortes jetzt noch ungelegte Eier, da die Brutsaison noch läuft“, sagt Ibler und verrät: „Die Balz in der Anlage ist derzeit in vollem Gange. Die Strandvögel lassen alle Besucherinnen und Besucher daran teilhaben. Das Pfeifen der Vögel macht einfach gute Laune.“
Die Marmelente
Marmelenten kommen in Südeuropa vor, aber ab und an gelangen sie nach Mitteleuropa, allerdings selten so spektakulär wie 1892, als ein großer Schwarm in Böhmen (Tschechische Republik) einfiel. Mit dieser Geschichte sind die hübschen Vögel schöne Botschafter für das Thema Tierwelt im Wandel, gerade auch wenn es wärmer wird. Allerdings leidet die Art stark unter der Zerstörung ihrer Lebensräume, der Feuchtgebiete.
Da Marmelenten Zugvögel sind, sind sie von der Lebensraumzerstörung doppelt betroffen. Daher ist die hübsche marmorierte Entenart in manchen Teilen des weiten Verbreitungsgebietes selten geworden. Die Bestände sind teilweise regelrecht eingebrochen. Marmelenten sind gesellig und neigen zum lockeren Koloniebrüten. Für die Brut werden Nester in hartem, trockenem Gras angelegt – selten vor Ende Mai – wobei es bis zu 14 Eier mit rotbrauner Färbung sein können.
Als Besonderheit sind Männchen und Weibchen bei der Marmelente gleich gefärbt, manchmal haben die Erpel verlängerte Schopffedern. Als weitere Besonderheit beteiligen sich die Erpel an der Aufzucht der Jungvögel.

6. Mai 2025
Der Tierpark Olderdissen ist um eine Attraktion reicher: Mit der Einweihung der Bärenerlebnishütte am Montag, 5. Mai, hat ein Projekt seinen Abschluss gefunden, das gut ein Jahr Vorlaufzeit benötigte.
Anlass war die Verabschiedung von Michael Fröhlich, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Bielefeld, der im Juli 2024 in den Ruhestand ging. Aber statt Geschenken sammelte der Sparkassen-Chef Spendengelder ein. Dabei kam die stolze Summe von 23.555 Euro heraus und finanziert wurde damit ein Herzensprojekt von Michael Fröhlich: der Bau der Bärenerlebnishütte – ein Ort der Begegnung für Menschen, der aber auch ein kleiner Spielbereich für Kinder bietet und natürlich auch der Bären-Beobachtung dient. Außerdem dient sie natürlich auch als Standort für die großartige Bärenskulptur, die von Kettensägenkünstler Sascha Eimertenbrink gestaltet wurde – der beruflich übrigens bei der städtischen Feuerwehr Bielefeld verankert ist.
Der überlebensgroße Holzbär wurde aus einem Stamm einer Eiche gefertigt, die vergangenes Jahr bei einem Sturm umkippte. Aus diesem mehr als einer Tonne schweren Eichenstamm schnitzte dann Sascha Eimertenbrink mit seiner Kettensäge die Bärenskulptur. „Der Bär war schon darin“, sagt der Künstler und fügt lächelnd an: „Ich musste ihn nur noch herausarbeiten.“ Zum Schutz vor den Unbillen des Wetters wurde die Skulptur anschließend mit Salmiak geräuchert und mit Leinöl eingerieben. „Somit haben die Besucherinnen und Besucher möglichst lange ihre Freude daran“, verspricht der Kettensägenkünstler.
Ausbildungsteam hilft maßgeblich mit
Für den Bau der Hütte engagierten sich die Auszubildenden des Fachbereichs Garten- und Landschaftsbau des Umweltbetriebs. Das Ausbildungsteam erstellte das Fundament, pflasterte und setzte auch den Spieltunnel für die Bärenhöhle, durch die Kinder auf einem ganz besonderen Weg in die Hütte gelangen können. So wurde der Bau der Bärenerlebnishütte zu einem perfekten Betätigungsfeld für die Auszubildenden, die hier die zentralen Ausbildungsinhalte wie etwa technisches Verständnis, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Naturverbundenheit praktisch anwenden konnten. Die Holzkonstruktion der eigentlichen Hütte führte ein lokaler Zimmereifachbetrieb durch. In der Hütte selbst laden Bänke zu einer Pause und zu ausgedehnten Beobachtungen der Braunbären ein. Die Bänke wurden übrigens vom Handwerksvorarbeiter des Tierparks ausgeführt, der von Beruf Tischler ist.
Einmal mehr zeigt sich, dass Tierparks Orte für Tiere und für Menschen sind. Hier können die Besucherinnen und Besucher schöne Stunden verleben, etwas sehen, erleben und lernen. „Übrigens: Einen guten Zoo erkennt man an seinen Baustellen“, sagt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Damit meine ich, dass sich hier etwas tut. Aber es ist immer ein besonders schöner Tag, wenn etwas fertig wird und seiner Bestimmung übergeben werden kann.“
8. Mai 2025
Weil der Shop im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen an einer neuen Stelle im Park gebaut wird, findet am 30. März 2025 der letzte Verkaufstag am alten Standort statt. Bis dahin haben Besucher*innen noch die Möglichkeit, kleine und größere Souvenirs mit Tierparkbezug im Shop zu erwerben und die Tierpräparateausstellung zu besuchen. Der Shop hat bis zum letzten Verkaufstag dienstags bis sonntags von 10 bis 12 und von 12.30 bis 17 Uhr geöffnet und ist derzeit noch hinter dem Meierhof neben dem großen Spielplatz zu finden. Alle Einnahmen des Shops gehen zu 100 Prozent an den Tierpark und werden für Neubau- und Unterhaltungsmaßnahmen im Park eingesetzt.
Der neue Standort des Shops befindet sich direkt gegenüber dem Meierhof in der alten Traktorscheune. Die Arbeiten dort haben bereits begonnen. Die Wiedereröffnung ist für Sommer 2025 geplant.
Das alte Gebäude des Tierparkshops wird einem Neubauvorhaben weichen. Ermöglicht durch eine Spende der Sparkassen Stiftung Bielefeld entsteht dort das neue „Begegnungshaus Olderdissen – Tier, Wald, Umwelt“. Die Bauarbeiten für das neue Umwelt-Begegnungshaus erfolgen in diesem Jahr. Die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2026 geplant.
7. Februar 2025
Braunbär „Max“ ist tot. Der Tierpark Olderdissen verliert mit „Max“ eine große Tierpersönlichkeit, die über ein Vierteljahrhundert viele Menschen begeistert hat. Leider hat „Max“ in den vergangenen drei Monaten körperlich stark abgebaut und bewegte sich deutlich weniger und wenn, dann sehr viel schwerfälliger. Max hatte große Probleme mit der Wirbelsäule, was auch deutliche Auswirkungen auf seine Verdauung aber auch auf sein Allgemeinbefinden hatte. Aller Erfahrung nach ist hier, auch in Verbindung mit einer reduzierten Futteraufnahme, ein Punkt erreicht, an dem die Stadt, als verantwortungsvoller Tierhalter, eine schwere Entscheidung treffen musste.
Solche sehr schweren Beurteilungen werden in Zoologischen Gärten, so wie auch in Olderdissen, in sogenannten „Ethikkommissionen“, bestehend aus Tierparkleitung, Tierpflegeleitung, Tierpflegerin im Arbeitsbereich, der behandelnde sowie externe Tierärzte und dem zuständigen Veterinäramt vorgenommen. Jedem verantwortlichen Tierhalter ist klar, dass dieser Tag ohne Ausnahme kommt. Da es kaum ein Säugetier gibt, das ein ähnlich hohes Alter wie der Mensch erreicht, muss man diese Entwicklung in einem Tierpark leider immer wieder beobachten. Das Altern ist letztendlich ein natürlicher Prozess, der unweigerlich zum Tod des Individuums führen wird. Mit der Einschläferung wird dieser Ausgang lediglich vorweggenommen und verhindert ein nicht länger vertretbares Leiden des Tiers.
Bereits im Jahr 2000 begann im Tierpark die Bärenhaltung. Alle Braunbären haben in der Anlage, die von Fachkolleginnen und Fachkollegen als hervorragend beurteilt wird, ein gutes Leben. Dort können sie die natürliche Landschaft und Vegetation, wie sie auch sonst im Teutoburger Wald vorkommt, zur Erkundung und zur Nahrungssuche nach Gras, Insekten oder Würmern nutzen. Darüber hinaus können sie sich wahlweise in der Sonne räkeln oder sich im Schatten abkühlen. Durch einen Stabgitterzaun ist es für die die Bären möglich, auch ihre Umgebung zu sehen und riechen. Im Gehege gibt es auch einen Wasserfall, einen künstlichen Wasserlauf sowie einen großen, als Schwimmbecken nutzbaren Wassergraben mit Naturboden.
Zur Jahrtausendwende trafen aus dem Tiergarten Staßfurt in Sachsen-Anhalt „Max“ und seine Mutter „Alma“ ein. 2007 verstarb „Alma“. Danach lebte „Max“ mit „Jule“ aus Stralsund zusammen, die vor rund zweieinhalb Jahren verstarb. In dieser Zeit ist aus dem Bär „Max“ – bei Ankunft ein Bär im besten Mannesalter – ein Herr und schließlich ein Senior geworden. Kaum ein Bär – vor allem kaum ein männlicher Bär – erreicht ein Alter wie „Max“. Für sein Alter von 32 Jahren sah er mit seinem dichten glatten Fell immer noch sehr gut aus. Da Zootiere in Menschenobhut älter werden als ihre Artgenossen in der Natur, gewinnt auch die tiermedizinische Geriatrie immer mehr an Bedeutung. Bereits vor sechs Jahren, als „Max“ schon in einem für Bären stattlichen Alter war, wurde er in Narkose gelegt und eine umfassende Untersuchung durchgeführt. Darauf aufbauend erfolgte eine fortwährende geriatrische Behandlung, die dem gutmütigen alten Bären noch einige Jahre Lebensqualität verschafft hat.
Ein Zoo ist dabei vergleichbar mit dem Leben in der Stadt, in der Menschen in allen möglichen Stadien des Lebens leben: Es gibt Kleinkinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Je nach Tiergehege gibt es in jedem Zoo unter den Tieren genauso diese Altersstadien. Auch wenn das Ableben sehr traurig ist, der Kreislauf des Lebens geht im Tierpark weiter. 2023 kamen mit „Jojo“ und „Flocon“ aus dem Juraparc in Vallorbe zwei Europäische Braunbären nach Bielefeld. Sie bilden nun die neue Generation im Bärengehege, die alle Besucherinnen und Besucher an ihrem Leben und Verhalten teilhaben lassen.
Auch die Stiftung der Sparkasse Bielefeld zeigt sich über den Tod des Braunbären betroffen. Die Sparkassenstiftung hatte im Jahr 2000 aus Anlass des 175-jährigen Jubiläums der Sparkasse Bielefeld die Bärenanlage errichtet. Seitdem trägt sie die jährlichen Betriebskosten der Anlage und sorgt für „Kost und Logis“ der Bären. „Mit Max begann vor 25 Jahren die Geschichte der Bärenanlage. Seinen Namen erhielt der bis dahin namenlose Braunbär durch einen öffentlichen Wettbewerb im Jahr des 175-jährigen Jubiläums der Sparkasse, an dem viele Hundert Menschen teilnahmen“, so Jennifer Erdmann, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse und ihrer Stiftung. „Max ist seitdem unzähligen kleinen und großen Bielefelderinnen und Bielefeldern ans Herz gewachsen. Sein Tod macht uns sehr traurig.“
Nun wird „Max“ für eine pathologische Untersuchung an die Tierärztlichen Hochschule in Hannover gebracht. Dort soll die Gründe für den sich rapide verschlechternden Allgemeinzustand ermittelt werden. Denn erfahrungsgemäß sind Bären enorm „hart im Nehmen“ und zeigen schmerzhafte Zustände erst im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium, die sich dann erst in der pathologischen Untersuchung offenbaren. Mit den Erkenntnissen aus dieser Untersuchung kann „Max“ auch noch nach seinem Ableben zu einem Wissensgewinn in der Forschung beitragen, die vielleicht auch mal „Jojo“, „Flocon“ und weiteren Bären zu Gute kommen.
16. Dezember 2024
Besucher*innen des Bielefelder Bürgerparks können ab sofort in der Voliere unterhalb der Werther Straße eine besondere Hühnerrasse beobachten: Anfang Dezember sind dort vier Paduaner-Hühner eingezogen. Die Tiere sind eine Spende des Bielefelder Stadtverbands der Rassegeflügelzüchter, der die Tiere von Züchter Stefan Grundmeier aus Kaunitz (Verl) vermittelt hat.
Perspektivisch sind die vier Paduaner für den Heimat-Tierpark Olderdissen vorgesehen. Im Bürgerpark sind sie daher in den kommenden Monaten nur vorübergehend zu entdecken. Damit sie jedoch nächstes Jahr in den Tierpark umziehen können, muss dort noch ihre eigentliche Voliere frei werden. „Seit das letzte Seidenhuhn im Tierpark verstorben war, leben die Goldfasane in deren Vogelgehege. Die Fasane sollen 2025 dann in die neugebaute Eulenvoliere gegenüber dem Rotwild einziehen“, erklärt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Als Nachfolge für die Seidenhühner wünschten sich die Kolleginnen und Kollegen aus dem Arbeitsbereich Vogelpflege genau diese Rasse der Paduaner“, so Ibler. Die Suche führte aber schneller zum Erfolg als gedacht, sodass die Hühner nun übergangsweise in der Voliere im Bürgerpark eingezogen sind.
„Wir sind sehr froh über die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Stadtverband und danken dem Vorsitzenden Horst Donnermann daher herzlich für die Spende“, sagt Tierparkleiter Ibler. „Es ist eine besonders gute Situation, dass es in Bielefeld neben dem kostenlos zugänglichen Tierpark Olderdissen auch im Bürgerpark eine weitere frei zugängliche öffentliche Tierhaltung gibt. So werde noch mehr Menschen erreicht, um über Tiere und deren Lebensweise zu informieren“, betont Ibler. Die Pflege der Tiere im Bürgerpark übernehmen die Gärtnerinnen und Gärtner der Grünunterhaltung des Umweltbetriebs.
Paduaner-Hühner
Paduaner sind eine zarte, kleine Haubenhuhnrasse, die bereits vor über 500 Jahren gezüchtet wurde. In kalten Regionen schützt die Federhaube genau wie der geschlossene Federbart der Paduaner (und auch alle Bärte von Barthuhnrassen) vor Erfrierungen. Trotz des Namens, der sich auf die Stadt Padua in Italien bezieht, gab es diese Haubenhühner bereits vor 500 Jahren in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich sehr zahlreich. Auf dem Deutschen Geflügelkongress im Jahr 1869 erhielten diese Vollhaubenhühner ohne Kamm offiziell ihren Namen „Paduaner“.
Über den Ursprung der Rasse ist nur wenig bekannt. Da die Römer aber bereits ähnliche, kleine Hühnerrassen mit vergleichbarem Aussehen hielten, mag das zur Namensgebung inspiriert haben.
Paduaner sind mit einem Gewicht bis zu 2,2 Kilogramm eine eher kleine Hühnerrasse. Die Legeleistung beträgt 120 bis 150 Eier im Jahr, wobei das Ei weniger als 50 Gramm wiegt. Paduaner-Hühner fliegen kaum und scharren auch eher wenig. Sie fressen daher gerne weiche Kost, dazu zählen eingeweichte Haferflocken, Reis, Nudeln, gekochte Eier oder mit Milch und Quark vermischte Mehlreste. Als Frischfutter eignen sich Kräuter, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch, Gemüsereste oder frischer Rasenschnitt. Die Hühner haben eine aufrechte Haltung und ein glatt anliegendes Gefieder. Neben dem schönen Aussehen ist besonders der ruhige und zutrauliche Charakter hervorzuheben.
14. Oktober 2024
Im Rahmen des Seminars „Postproduktion Video“ ist an der Technischen-Hochschule OWL ein Dokumentarfilm zum Heimat-Tierpark Olderdissen entstanden. Die beiden Studentinnen Laura Twarz und Hanna Steinhörster studieren im Bachelor den Studiengang Medienproduktion. Im Sommer waren die beiden für Aufnahmen vor Ort und haben auch mit einigen Mitarbeiter*innen des Tierparks gesprochen.
Das Ergebnis ihrer Studienarbeit sind zwei verschiedene Schnittversionen des Dokumentarfilms.
Schnittversion Laura Twarz
Schnittversion Hanna Steinhörster
Der Tierpark sagt Danke für die tollen filmischen Impressionen!

1. Oktober 2024
In Deutschland und international hat die Herausgabe von Zoo-Wegweisern lange, fast 200-jährige Tradition und es gibt sogar regelrechte Zoosammlercommunities und -enthusiasten, sind doch manche Ausgaben Sammlerstücke. Der neue „Streifzug durch die heimische Tierwelt“ für den Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen soll Interesse wecken und allen Interessierten und solchen, die es werden wollen, einen kleine schriftliche Begleitung mit Informationen aus erster Hand mitgeben. Neben biologischen Fakten sind auch die speziellen Tierhaltungsaspekte im Tierpark Olderdissen angesprochen. Natürlich alles kurzgefasst als Einstieg. Bei einem Rundgang durch den Tierpark können Interessierte sich anhand des Tierparkführers zu allen Tierarten informieren. Eine kurze Zusammenfassung der Arbeitsstruktur und eine englischsprachige Beschreibung runden das Büchlein ab.
Textautor ist Dr. Benjamin Ibler, der Leiter des Tierparks, die meisten Fotos stammen von Steven McAlpine, der den Tierpark hiermit schon seit vielen Jahren unterstützt. Michael Koch von der Marketingabteilung des Umweltbetriebes hat koordinative Aufgaben wahrgenommen. Die Herausgabe wurde finanziell durch die Sparkasse Bielefeld unterstützt.
Während die digitalen Informationen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden, so bleibt der Text auf Papier beständig und dient auch als Zeitzeugnis, um sich nach vielen Jahren noch zu erinnern. In Bielefeld sind bislang in den Jahren 1971, 1979 und 1990 drei Wegweiser erschienen. Diese historischen Heftchen können auch als pdf auf der Homepage angesehen und heruntergeladen werden. Neben diesem neuen klassischen gedruckten Angebot ist auch die Homepage gewachsen und wird beständig ausgebaut.
Der aktuelle Streifzug kann ab sofort im Tierparkshop gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro erworben werden.
19. September 2024
Tierhaltung bedeutet nicht nur Tiere aufziehen, sondern auch Gehege einrichten und Einrichtung regelmäßig zu ersetzen. In den Monaten August und September stand eine Neumöblierung in den Gehegen der Braunbären, der Wisente und der Wildschweine an.
Der Tierpark verwendet dabei sehr viel Holz, dass sich aber entsprechend abbaut und im Laufe der Zeit ersetzt werden muss. Bei dem genutzten Holz handelt es sich um Bäume, die hier in Bielefeld aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten oder durch Stürme umgekippt sind. Hierfür zahlt es sich aus, dass Tierpark und Forsten bei der Stadt Bielefeld eine Einheit bilden.
Die Baumstämme werden hierbei mit schwerem Gerät über den Zaun gehoben. Mit dem Forsttraktor werden sie schließlich im Gehege bewegt und an die richtigen Stellen verbracht. Wichtig dabei ist, dass die Stämme entsprechend sicher gelagert werden. Das gelang den Tierpark-Handwerkern wieder in bravouröser Weise.
Gerade die beiden jungen Braunbärendamen „Jojo“ und „Flocon“, die seit Oktober 2023 in Bielefeld zuhause sind, testen gerne ihr Gehege aus, spielen mit allem und zerstören dabei schon mal die Einrichtungen. Dafür ist ihnen aber niemand böse, denn dieses Verhalten ist elementar für das Wohlbefinden der Bärinnen und zeichnet eine gute Haltung aus: angewandte Tierbeschäftigung eben.
Die starken Wisente und Wildschweine messen ebenfalls ihre Kräfte an der neuen Einrichtung oder nutzen sie, um sich ausgiebig daran zu scheuern. Für das Leben der Tiere stellen die Baumstämme auch einen Sichtschutz als Strukturelement dar, wo man sich auch mal aus dem Weg gehen kann.